Quelltext der Seite Vaders Festung

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<div style="float:right">[[Datei:Kanon.png|200px|link=Kanon#Stufen_des_Kanons_.28neu.29]]</div>
'''Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf einen ''Kanon''-Comic!'''<br /><br />

'''''Darth Vader: Dark Lord of the Sith''''' ist eine neue Kanon-Comicreihe, die Einblicke in [[Darth Vader]]s erste Jahre nach der [[Order 66]] und seine Transformation zur unangefochtenen rechten Hand des [[Imperator]]s gewährt. Ich habe bereits die Handlungsbögen [[Benutzer Blog:Ben Braden/Rezension: Der Auserwählte|Der Auserwählte]] (#1-6), [[Benutzer_Blog:Ben_Braden/Rezension:_Das_erlöschende_Licht|Das erlöschende Licht]] (#7-10), [[Benutzer Blog:Ben Braden/Rezension: Die Regel der Fünf|Die Regel der Fünf]] (#11-12), [[Benutzer_Blog:Ben_Braden/Rezension:_Das_erlöschende_Licht|Brennende Meere]] (#13-17) und [[Benutzer_Blog:Ben_Braden/Rezension: Gefährliches Terrain|Gefährliches Terrain]] (#18) rezensiert — heute folgt das große Finale '''„Vaders Festung“'''!

''Achtung: Dieses Mal ließen sich größere Spoiler leider nicht vermeiden. Das Weiterlesen erfolgt auf eigene Gefahr.''
[[Datei:Darth Vaders Mustafar-Festung.png|thumb|rechts|Vaders Festung, so wie wir sie in {{RO}} sehen]]
Vader und seine Inquisitoren haben die Galaxis erfolgreich von den meisten Jedi-Überlebenden gesäubert — zu erfolgreich, wie es scheint, denn der Sith-Lord beginnt daraufhin aus Langeweile seine eigenen Schüler umzubringen. Dabei hinterlässt er sehr zum Missfallen seines eigenen Meisters eine Schneise der Verwüstung auf Coruscant. Darth Sidious kommt es daher nicht ungelegen, als Vader ihn um eine „Auszeit“ bittet — und um [[Mustafar]] als eigene Welt. Dort möchte er ein Projekt verwirklichen, das ihn schon länger beschäftigt: die Errichtung einer [[Darth Vaders Festung (Mustafar)|Festung]], mit der es ihm möglich sein soll, ein Portal ins Reich der Toten zu öffnen und einen schlimmen Fehler wiedergutzumachen…

Mit den ersten beiden Heften dieses Handlungsbogens wird der Übergang von der Republik zum Imperium vorläufig abgeschlossen. Ein weiterer bekannter Name kann von der Liste der Jedi-Überlebenden mit unbekanntem Schicksal gestrichen werden. Bezeichnend ist, dass dieses Individuum sich einen Tarnberuf gewählt hat, der der Rolle eines Jedi nicht näher hätte sein können. Kurz angesprochen wird ebenfalls das Projekt des Imperators, eine neue Generation an Macht-Benutzern aufzuziehen, an dem zwei gruselige Ammen(droiden?) mitwirken. Zumindest das erste Drittel des Handlungsbogens konzentriert sich wieder stark auf die Inquisitoren, die bereits aus vorherigen Heften bekannt sind, und ihre Interaktionen untereinander, die sich wohl am besten als Verbundenheit im Schmerz beschreiben ließen (was gerade Vader bestens bekannt sein sollte). Nachdem die beiden in der Sith-Tradition vorgesehenen Spitzenposten bereits besetzt sind, steht mit der steigenden Erfolgsquote des Inquisitorius-Programms auch zunehmend seine eigene Zukunft auf dem Spiel. Wie praktisch, dass Vader sie nach Bedarf einfach als Jedi umtitulieren und den ungebildeten Sturmtruppen zum Abschuss freigeben kann. 

Um dem wilden Morden seines Schülers Einhalt zu gebieten, kramt Palpatine tief in der Vergangenheit und weckt mit einem Geschenk dessen Sinn für Nostalgie. Leider wendet Vader, wie schon an seinem Körper, die eigenübliche Sorgfalt an und man kann nur hoffen, dass die Garantie noch nicht erloschen ist. Fast wäre er auch nach [[Alderaan]] geflogen und hätte so die Handlung von {{E4}} vorweggenommen, wenn ihm nicht nach etwas Welten-Geschacher und einem perversen Immobilienprojekt zumute gewesen wäre — eine Star-Wars-Ausgabe von „mieten, kaufen, wohnen“, wie wär's? Unglücklicherweise hat der Dunkle Lord einen sehr speziellen Einrichtungsgeschmack, sehr zum Leidwesen einer jungen, ambitionierten, imperialen Architektin, die ihn begleiten muss. Maklerin auf Mustafar, das merkt sie bald selbst: ein absoluter Traumjob. 

Noch jemand anderes möchte sich an diesem Jahrhundertprojekt versuchen: ein seltsames scheinbar lebendiges Artefakt mit eigener Agenda, das der gebildete Comic-Leser bereits aus der Lando-Miniserie vom selben Autor kennt. In längst vergangenen Zeiten gehörte es einem kreativ veranlagtem Sith-Lord, der als Künstler missverstanden wurde und sich über den Tod hinaus nach Anerkennung sehnt. Um ihn festzunehmen, haben die Jedi einst die Auslöschung einer gesamten Stadt in Kauf genommen und seine makabre Philosophie wurde von Machtbenutzern beider Seiten vertuscht. Wie wir in {{E3}} gelernt haben: Die Dunkle Seite ist der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, aber wer dabei nicht geisteskrank werden will, muss einen hohen (Blut-)Tribut dafür zahlen. Die Errichtung der Festung durch Manipulation der örtlichen Energien und die Stationierung einer Sturmtruppen-Garnison greifen stark in das ohnehin schon prekäre Ökosystem der Feuerwelt ein. Somit ist es kein Wunder, dass die Natur zu rebellieren beginnt und Feuer mit größerem Feuer bekämpft. 
[[Datei:Vader Portal.jpg|thumb|links|]]
Der Handlungsbogen kulminiert in einer Sequenz, die als [https://www.starwars.com/news/charles-soule-darth-vader-interview Spiegelbild der Mortis-Trilogie] begriffen werden kann. Am Ziel seiner Träume angelangt, wird Vader mit den Schatten seiner Vergangenheit und seinem eigenen Versagen konfrontiert. Er durchläuft sein eigenes Leben, das vom Kampf zweier Vaterfiguren geprägt war, von dem er mehr mitbekommen hat als gedacht, und erhält einen Blick in eine mögliche helle Zukunft, die aber wortwörtlich noch in weiter Ferne liegt. Sehr passend finde ich die Hommage an das berüchtigte [[:Datei:StarwarsI_2.filmplakat.jpg|Filmplakat]] zu {{E1}}, das den Jungen auf Tatooine unter schlechte Vorzeichen stellt. Auch eine offene Frage aus dem wohl emotionalsten ''[[Rebels]]''-Duell wird endlich beantwortet.

Charles Soule hat mit ''Dark Lord of the Sith'' nicht nur eine kurzweilige, spannende Comic-Reihe geschaffen, deren düstere Grundstimmung auch im letzten Handlungsbogen durch subtile humoristische Einlagen gezielt aufgeheitert wird, sondern auch ein visuell ansprechendes Werk, das den Kanon um interessante neue Elemente wie die mustafarianische Kultur erweitert und zutiefst zum Philosophieren einlädt, beispielsweise über die Farbwahl bei den Mediationsszenen, die Umstände seiner Geburt oder ob Vader in Episode III ein Feuertrauma erlitten hat.

Was an dieser im Vergleich zu den anderen Darth-Vader-Reihen hervorsticht, ist der rote Faden, der sich von der ersten bis zur letzten Seite durchzieht. Und das auf zwei Handlungsebenen, die geschickt miteinander verwoben sind: der Entwicklung des Imperiums sowie Vaders persönlicher, emotionaler Heldenreise. Auch wenn die Hefte ab #21 aufgrund des Setting-Wechsels gewissermaßen für sich stehen, nehmen sie durch raffinierte Rückblenden und die Meditationsszenen doch Bezug zu den vorherigen Ausgaben, setzen den Vader der Gegenwart in den Kontext der gesamten Skywalker-Saga und runden die Reihe somit in einem würdigen Finale ab. Ausgabe #1 hat mit „Neeeeeein“ begonnen, Ausgabe #25 endet mit „Ja“ — damit ist eigentlich alles gesagt.

Wer Interesse an dem Entstehungsprozess der Ausgabe hat, kann dies auf Charles Soules [https://www.charlessoule.com/blogweeklytest/2018/7/10/july-11-2018-daredevil-605-darth-vader-18 persönlichem Blog nachlesen].

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[[Datei:Vaders Festung.jpg|thumb|rechts|200px|Cover der dt. Softcover-Ausgabe]]
*Der siebenteilige Comic-Handlungsbogen ''{{BL|Vaders Festung}}'' (Darth Vader: Dark Lord of the Sith # 19-25) wurde von {{BL|Charles Soule}} geschrieben und von {{BL|Guiseppe Camuncoli}} gezeichnet. Er wurde in den USA von August bis Dezember 2018 bei [[Marvel Comics]] veröffentlicht. Er umfasst etwa 140 Seiten.
*In Deutschland ist die Geschichte bei [[Panini Comics]] in den ''Star-Wars''-Comic-Magazinen # 44-49 erschienen. Ich rezensiere den seit 17.12.2019 erhältlichen [https://paninishop.de/star-wars-tv-und-film-science-fiction-comics/star-wars-darth-vader-vaders-festung-ydstwr017 Sammelband]. <small>(Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!)</small>
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Bewerte „Darth Vader: Vaders Festung“ in Punkten:
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'''Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich auf eure Meinung zum Comic in den Kommentaren!'''