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Legends

Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf einen Legends-Roman!

Ganove, Herzensbrecher und Wahnsinnspilot — seit heute läuft mit Solo: A Star Wars Story die kanonische Vorgeschichte von Han Solo weltweit in den Kinos. Bereits im Jahr 1977 erkannten die Kritiker der allerersten Star-Wars-Episode das Potenzial der Figur: Solo wurde als die „extravaganteste menschliche Rolle“ des Films beschrieben und damals noch Harrison Ford für sein entspannten, zynisch-heroisches Auftreten gepriesen (Quelle). Drei weitere Filme (vier, um genau zu sein, aber psst!) brachten sowohl dem Schauspieler als auch dem fiktiven Schmuggler Kultstatus ein — kein Wunder also, dass vierzig Jahre später die Aufregung groß war, als ein Spin-off-Film über einen jungen Han bekannt gegeben und aus alterstechnischen Gründen Alden Ehrenreich gecastet wurde. Rasch wurde in Fan-Kreisen eine Checkliste an Handlungselementen entworfen, die der Film auf jeden Fall abarbeiten musste, um „ihrer Vorstellung“ von Solos Vergangenheit vor der schicksalshaften Cantina-Begegnung auf Tatooine gerecht zu werden. Tatsächlich gab es bereits im Erweiterten Universum (EU) mehrere Buchreihen, die genau dieselbe Zeitspanne abdeckten, aber durch die Kanon-Umstrukturierung in Vergessenheit geraten sind. Aus gegebenem Anlass habe ich mich daher dazu entschieden, Ann C. Crispins Han-Solo-Trilogie in Angriff zu nehmen und somit das „Legends-Pendant“ zum Kinofilm zu rezensieren.

Die Story

Der erste Band, „Der Pilot“, verliert keine Zeit und steigt gleich zu Beginn rasant ins Geschehen ein: Der 19-jährige Han versucht, sich klammheimlich vom Truppentransporter seines „Mentors“ Garris Shrike abzusetzen und sich als blinder Passagier an Bord eines Droidenfrachters auf dem Weg nach Ylesia zu schmuggeln, wo ihn eine Stelle als Pilot erwartet, die ihm dabei helfen soll, das nötige Geld für den Einstieg in die Imperiale Akademie zusammen zu kriegen. Die Flucht gelingt ihm jedoch nicht, ohne ein schweres Opfer bringen zu müssen und auch seine Reisebedingungen stellen sich als lebensfeindlicher als angenommen heraus. Schließlich auf Ylesia angekommen wird er von den spirituellen Anführern der dortigen Pilgerstätte zwar willkommen geheißen, doch seltsamerweise wird ihm ein persönlicher Leibwächter zur Seite gestellt, der ihn angeblich zu seiner eigenen Sicherheit bei seinen Transportflügen auf Schritt und Tritt bewachen soll. Han muss erkennen, dass hinter der Idylle der friedlichen Glaubensgemeinschaft tatsächlich eine kriminelle Vereinigung mit grausamen Plänen steckt. Seine anfängliche Gleichgültigkeit wandelt sich in persönliche Betroffenheit, als er eine der betrogenen Pilgerinnen näher kennenlernt und Gefühle mit ins Spiel kommen. Fest entschlossen, sie vor ihrem sicheren Tod zu retten, plant er eine riskante Flucht...

Auch wenn sich der deutsche Titel recht unoriginell im Vergleich zum Original („The Paradise Snare“, zu Deutsch „Die Paradies-Falle“) anhört, ist er dennoch sehr passend, da Hans Pilotentätigkeit als zentrales Motiv fungiert und er von einigen Personen auch nur mit seiner Tätigkeit angesprochen wird. Die Handlung folgt weniger einem klassischen Spannungsaufbau und wirkt mehr wie eine Biografie, deren Akte parallel zu den Schauplätzen, auf denen jeweils ein in sich abgeschlossener Handlungsbogen verläuft, wechseln. Mithilfe von Flashbacks erfährt der Leser mehr darüber, wie Han als Teil von Shrikes Mannschaft aufgewachsen ist und sich auf die Suche nach seiner leiblichen Familie begeben hat. Dadurch gelingt es der Autorin, das für Star-Wars-typische „Gefühl einer großen Galaxis“ zu vermitteln und viele unterschiedliche Planeten zu besuchen, die sie mit einem starken Worldbuilding zum Leben erweckt. Der Spannungs-Höhepunkt ist also eher in der Mitte des Buches angesiedelt, während auf den letzten Seiten der emotionale Höhepunkt sowie ein Rückbezug zum Anfang, gewissermaßen eine äußere Rahmenhandlung, anzutreffen sind. Bezüglich des Genres würde ich den Roman wohl am ehesten als Drama/Romanze klassifizieren, wobei die Action-Szenen zumindest mehr im Vordergrund stehen als bei der „klassischen Liebesgeschichte“ „Verlorene Welten“. Ab und zu wird es jedenfalls kitschig, damit muss man klarkommen können.

Das Buch leistet eine Menge, was EU-Referenzen betrifft. Man erfährt den Ursprung von Hans Liebe für größere Fellwesen (insbesondere Wookiees), seiner Einstellung gegenüber Hutts und seiner Verurteilung von allem Religiösen als Aberglaube. Crispin lässt Hans Herkunft sogar durch auf Corellia bezogene Redewendungen in seinen Wortschatz mit einfließen (Stichwort Vrelt). Zudem begegnet er seiner zukünftigen Ehefrau, Leia Organa, im entferntesten Sinne. An vielen Kleinigkeiten merkt man aber, dass das Erweiterte Universum noch relativ jung war, als „Der Pilot“ geschrieben wurde. Beispielsweise mussten nach Entstehung der Prequels einige Daten ge-Retcon-ned, d.h. nachträglich verbessert werden und, ein typisches Merkmal für ältere Star-Wars-Literatur, die Benennung von „Alltagsgegenständen“ ist sehr funktions-/praxisorientiert, z.B. „Rohrbahn“ oder „Vid-Bord“.

Die wichtigsten Figuren

Han Hauptfigur - Leser folgt ihm, auch wenn zwischendurch Gedanken anderer Figuren so wie man ihn kennt und es erwartet - Crispin schafft es trotzdem, ihm die Jugendlichkeit zu geben (ist ja zehn jahre jünger als in E4) Bria bringt es gut auf den punkt: er pragmatisch, sie ideell; kann sich schlecht in andere hineinversetzen, versteht noch wenig

Vergleiche Shrike - Beckett schwierige Kindheit Han kennt keine Grenzen, Macho brias familie Die Autorin

Fazit

bei nächster Rezension vergleiche mit SOLO

Diskussionen Beitrag "Die Legends-Ursprünge von SOLO" nennen

Han Solo 1

Deutsches Cover

  • Der Pilot wurde von A. C. Crispin geschrieben und erschien im Mai 1997 bei Bantam in den USA. Es handelt sich um den ersten Band der Han-Solo-Trilogie.
  • Die deutsche E-Book-Ausgabe wurde von Ralf Schmitz übersetzt und ist bei Heyne für 7,99 € (Preisempfehlung des Verlags) erhältlich.
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