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(Advent Teil 2)
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Blitze. Kampfgeschrei. Und Tod um ihn herum. Diese letzten Gedankenfetzen schwebten träge durch seinen Kopf wie die Durastahltrümmer des Kreuzers, auf dem er einst diente. Nachdem der Captain von einer schiffsinternen Explosion in Stücke gerissen wurde, fiel das Kommando an ihn, als unerfahrener Offizier, den Kreuzer aus der aussichtslosen Schlacht bei Taris zu evakuieren. Unter großen Verlusten, knapp der Vernichtung entronnen, war es an Ben, sich vor seinen ranghöheren Vorgesetzten zu verantworten. „Wie wenig sie meine Lage verstanden. Wie wenig sie die Idiotie der Ersten Ordnung begriffen“, krächzte er verbissen in den Schnee, welcher ihn umringte. Erst jetzt nahm er seinen tauben, unterkühlten Körper wahr und die Trostlosigkeit der Eiswüste, in der er soeben erwacht war. Er versuchte, aufzustehen doch sein linkes Bein spielte nicht mit. Erneut Erinnerungen. Erinnerungen an einen weiteren Verlust, der ihm persönlich am teuersten war. Auch in dieser verzweifelten Raumschlacht gegen den Widerstand, als ein weggeschleudertes Metall-Schrapnell der Schiffsinnenwand durch sein linkes Bein schnitt wie ein Lasermesser durch eine Tomak-Keule. Seine Prothese war beschädigt. Er musste Ersatzteile finden. Mit einem größeren Kraftaufwand als er zunächst erwartet hatte, hob er seinen Kopf und versuchte, mit seinem steifen Kopf und eisigen Nacken umherzusehen. Beklommen blinzelte er die gefrorenen Schneebrocken aus den Augen. Wo waren sein Helm und seine Waffe? Wo zum Teufel war er gelandet, abgeschnitten von seinem Team? Erst jetzt bemerkte er, wie kalt ihm war. Wie hätte es auch anders zu erwarten sein können, als lediglich mehr Schnee zu sehen. Unendliche, weiße Flächen zogen sich bis an den Horizont, welcher sich langsam zu verdunkeln begann. Er muss wohl beim Rückzug in der eisigen Kälte bewusstlos geworden sein. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit überkam ihn. Von mickrigen Widerstandskämpfern in die Flucht geschlagen, allein und abgetrennt von seiner Truppe. Verlassen. Wie erbärmlich er doch zugleich selbst war. „Nein, ich kann nicht aufgeben. Noch nicht!“ Der Geist des Kampfes zog durch seinen Kopf wie ein Nexu durch den Dschungel auf Jabiim. Ben drehte sich auf den Rücken. Die Bewegung verursachte einen stechenden Schmerz und er konnte nicht anders, als mit einem verzerrten Gesicht aufzuschreien. Doch sein Körper war offensichtlich nicht erstarrt. Er musste den Rest seiner Truppe kontaktieren und sich mit ihr sammeln. Sein Geist suchte nach einem Plan. Zu der Fähre zu gelangen, mit der sie in diese Eishölle geraten waren, war jetzt das Wichtigste. Endlich fummelte er mit seinen tauben Fingern den Komlink und einen Scanner von seinem Gürtel. Er knipste den Kommunikator an, welcher sogleich aufblinkte und somit seine Bereitschaft bestätigte. Das Gerät hatte die extreme Kälte überstanden. „Na immerhin“, murmelte Ben. Er schaltete auf die Frequenz von Captain Ra’so. Nichts außer Statik kam aus dem kleinen, geriffelten Lautsprecher. Er entsann sich sodann auf die Granate, die diesen großprotzigen Versager und ein paar weitere Soldaten zerriss. Dann probierte Ben es bei ET-5678, der sie schließlich zu einem Berg glotzt hatte. Wieder nur ein Rauschen, was im heulenden Wind unterging. „Verdammter Mist!“, knurrte Ben. Aus Frustration schmiss er den Komlink in den Schnee. Abgesehen davon, dass er sein Team wiederfinden musste, hatte jetzt ein Unterschlupf für die Nacht Priorität. Die Wampas waren bereits auf der Jagd. Ein alter Rebellen-Vorposten, wo er ein Ersatzteillager zur Reparatur seines künstlichen Beines verwenden konnte, wäre ein Wunder. Er nahm das Scann-Gerät zur Hand und aktivierte es. Das Display war völlig vereist so wie der Rest seiner weißen Rüstung. Dennoch zeigte es ein kleines, grünes Radar an. Ben trimmte den Scanner auf Hohlräume und Technik. Da! Das Radar blinkte wild im Umkreis von ungefähr zehn Metern. „Ich wurde wirklich unter einem glücklichen Stern geboren!“, sprach er zu sich selbst. Er machte sich auf, in die Richtung der geschätzten Signale zu kriechen. Jede einzelne Bewegung tat mehr weh als die andere, doch sein Kampfgeist ignorierte den Schmerz. Nicht ahnend, dass tief im Schnee sein Kommunikator ununterbrochen fiepte, schleppte er sich über den Schnee, was eine große, breite Spur hinterließ und auch sein Blut befleckte das Weiß.
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Meter um Meter krallte sich der Soldat voran. Die Gefahr, welche hinter ihm lauerte (und er spürte es) war ihm egal. Laut dem Scanner hatte er nur noch eine kleine Strecke zum ersehnten Unterschlupf zu bewältigen. Plötzlich hielt Ben inne. Angespannt lauschte er durch den heulenden Wind hindurch und ein schwerfälliges Stapfen erhob sich nicht weit hinter ihm. Ben brach der Angstschweiß aus, der sich unmittelbar in kalten Schweiß verwandelte. Nicht mal die schiere Angst, die ihm jetzt in den Knochen steckte, konnte seinen rasenden Puls wärmen. Ohne sich nach dem Etwas, was seine Fährte aufgenommen hatte, umzudrehen, trat er sich jetzt voller Panik mit seinem gesunden Bein durch den Schnee. Er war jetzt noch zwei Meter von seinem Ziel entfernt. Das Stapfen wurde lauter und schneller. Er hätte er wenigstens seine Waffe nicht verloren. Noch ein Meter. Ein grauenvolles Grunzen ertönte hinter Ben und jetzt sah er sich nach seinem Jäger um. Mit gefletschten Zähnen, zwei massiven Hörnern, die dem Monster zu beiden Seiten aus dem Kopf wuchsen und einer hünenhaften Statur stürzte sich das Wampa mit ausgefahrenen Krallen auf seine Beute so wie Ben sich auf die nun wild blinkenden Signale seines Scanners. Und da war rein gar nichts. Kein Eingang zu einer Höhle, kein Rebellenvorposten, nichts. Jetzt schrie er: „Du blödes Ding, hier ist nichts!“ Ben schlug mit seinen letzten Kraftreserven auf das Display, das daraufhin unter einem Knacken verstummte.
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Da lag er nun, verlassen von jeglicher Hoffnung und Kraft. Vor seinem eisverhangenen Kopf tat sich nun auch das Wampa auf. Sein ganzes Leben, was er voller Hingabe der Ersten Ordnung schenken musste, zog an ihm vorbei. Der Verlust seines Beines, den Aufstieg zum Rang eines Captains verweigert, jemand anderem vorgezogen worden zu sein, machte Ben in diesem Augenblick klar, wie verschwendet sein Leben doch war. Das Wampa grunzte über ihm auf und er starrte nur leer auf die mit Klauen besetzten Füße der Eiskreatur. Als ob das Monster ihn hören könnte, sprach er still mit einem bitteren Lächeln auf den blauen, rissigen Lippen: „Ist wohl zu spät, jetzt zu desertieren, was?“ Er schloss die Augen und überließ sich seinem Schicksal. Und er tat gut daran. Unter seinem Körper knackte es schnell hintereinander. Sogar das Wampa hielt inne. Auf einmal krachte die Eisdecke, auf der Ben die ganze Zeit gelegen war, unter ihnen ein und sie fielen wenige Meter in tiefe Schwärze. Ben schlug hart auf einem glatten Boden auf und die Monstrosität knapp wenige Zentimeter neben ihm. Jetzt ging alles blitzschnell. Das Wampa hatte sich kaum wieder vom Boden erhoben, als ein mechanisches Surren von verschiedenen Stellen um sie herum erklang und es prasselte ein Hagel grüner Laserschüsse auf den jetzt schwarz durchlöcherten Körper des Ungetüms ein, welches sodann mit einem letzten markerschütternden Brüllen leblos zu Boden ging. Ben konnte nun erahnen, wo er sich befand. Anscheinend war das Laserabwehr-System, was die Rebellen wohl zur Verteidigung gegen diese Kreaturen eingesetzt hatten, immer noch aktiv. Er hatte tatsächlich einen Weg in die alte Echo-Basis gefunden.

Version vom 8. Dezember 2018, 19:42 Uhr

Blitze. Kampfgeschrei. Und Tod um ihn herum. Diese letzten Gedankenfetzen schwebten träge durch seinen Kopf wie die Durastahltrümmer des Kreuzers, auf dem er einst diente. Nachdem der Captain von einer schiffsinternen Explosion in Stücke gerissen wurde, fiel das Kommando an ihn, als unerfahrener Offizier, den Kreuzer aus der aussichtslosen Schlacht bei Taris zu evakuieren. Unter großen Verlusten, knapp der Vernichtung entronnen, war es an Ben, sich vor seinen ranghöheren Vorgesetzten zu verantworten. „Wie wenig sie meine Lage verstanden. Wie wenig sie die Idiotie der Ersten Ordnung begriffen“, krächzte er verbissen in den Schnee, welcher ihn umringte. Erst jetzt nahm er seinen tauben, unterkühlten Körper wahr und die Trostlosigkeit der Eiswüste, in der er soeben erwacht war. Er versuchte, aufzustehen doch sein linkes Bein spielte nicht mit. Erneut Erinnerungen. Erinnerungen an einen weiteren Verlust, der ihm persönlich am teuersten war. Auch in dieser verzweifelten Raumschlacht gegen den Widerstand, als ein weggeschleudertes Metall-Schrapnell der Schiffsinnenwand durch sein linkes Bein schnitt wie ein Lasermesser durch eine Tomak-Keule. Seine Prothese war beschädigt. Er musste Ersatzteile finden. Mit einem größeren Kraftaufwand als er zunächst erwartet hatte, hob er seinen Kopf und versuchte, mit seinem steifen Kopf und eisigen Nacken umherzusehen. Beklommen blinzelte er die gefrorenen Schneebrocken aus den Augen. Wo waren sein Helm und seine Waffe? Wo zum Teufel war er gelandet, abgeschnitten von seinem Team? Erst jetzt bemerkte er, wie kalt ihm war. Wie hätte es auch anders zu erwarten sein können, als lediglich mehr Schnee zu sehen. Unendliche, weiße Flächen zogen sich bis an den Horizont, welcher sich langsam zu verdunkeln begann. Er muss wohl beim Rückzug in der eisigen Kälte bewusstlos geworden sein. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit überkam ihn. Von mickrigen Widerstandskämpfern in die Flucht geschlagen, allein und abgetrennt von seiner Truppe. Verlassen. Wie erbärmlich er doch zugleich selbst war. „Nein, ich kann nicht aufgeben. Noch nicht!“ Der Geist des Kampfes zog durch seinen Kopf wie ein Nexu durch den Dschungel auf Jabiim. Ben drehte sich auf den Rücken. Die Bewegung verursachte einen stechenden Schmerz und er konnte nicht anders, als mit einem verzerrten Gesicht aufzuschreien. Doch sein Körper war offensichtlich nicht erstarrt. Er musste den Rest seiner Truppe kontaktieren und sich mit ihr sammeln. Sein Geist suchte nach einem Plan. Zu der Fähre zu gelangen, mit der sie in diese Eishölle geraten waren, war jetzt das Wichtigste. Endlich fummelte er mit seinen tauben Fingern den Komlink und einen Scanner von seinem Gürtel. Er knipste den Kommunikator an, welcher sogleich aufblinkte und somit seine Bereitschaft bestätigte. Das Gerät hatte die extreme Kälte überstanden. „Na immerhin“, murmelte Ben. Er schaltete auf die Frequenz von Captain Ra’so. Nichts außer Statik kam aus dem kleinen, geriffelten Lautsprecher. Er entsann sich sodann auf die Granate, die diesen großprotzigen Versager und ein paar weitere Soldaten zerriss. Dann probierte Ben es bei ET-5678, der sie schließlich zu einem Berg glotzt hatte. Wieder nur ein Rauschen, was im heulenden Wind unterging. „Verdammter Mist!“, knurrte Ben. Aus Frustration schmiss er den Komlink in den Schnee. Abgesehen davon, dass er sein Team wiederfinden musste, hatte jetzt ein Unterschlupf für die Nacht Priorität. Die Wampas waren bereits auf der Jagd. Ein alter Rebellen-Vorposten, wo er ein Ersatzteillager zur Reparatur seines künstlichen Beines verwenden konnte, wäre ein Wunder. Er nahm das Scann-Gerät zur Hand und aktivierte es. Das Display war völlig vereist so wie der Rest seiner weißen Rüstung. Dennoch zeigte es ein kleines, grünes Radar an. Ben trimmte den Scanner auf Hohlräume und Technik. Da! Das Radar blinkte wild im Umkreis von ungefähr zehn Metern. „Ich wurde wirklich unter einem glücklichen Stern geboren!“, sprach er zu sich selbst. Er machte sich auf, in die Richtung der geschätzten Signale zu kriechen. Jede einzelne Bewegung tat mehr weh als die andere, doch sein Kampfgeist ignorierte den Schmerz. Nicht ahnend, dass tief im Schnee sein Kommunikator ununterbrochen fiepte, schleppte er sich über den Schnee, was eine große, breite Spur hinterließ und auch sein Blut befleckte das Weiß. Meter um Meter krallte sich der Soldat voran. Die Gefahr, welche hinter ihm lauerte (und er spürte es) war ihm egal. Laut dem Scanner hatte er nur noch eine kleine Strecke zum ersehnten Unterschlupf zu bewältigen. Plötzlich hielt Ben inne. Angespannt lauschte er durch den heulenden Wind hindurch und ein schwerfälliges Stapfen erhob sich nicht weit hinter ihm. Ben brach der Angstschweiß aus, der sich unmittelbar in kalten Schweiß verwandelte. Nicht mal die schiere Angst, die ihm jetzt in den Knochen steckte, konnte seinen rasenden Puls wärmen. Ohne sich nach dem Etwas, was seine Fährte aufgenommen hatte, umzudrehen, trat er sich jetzt voller Panik mit seinem gesunden Bein durch den Schnee. Er war jetzt noch zwei Meter von seinem Ziel entfernt. Das Stapfen wurde lauter und schneller. Er hätte er wenigstens seine Waffe nicht verloren. Noch ein Meter. Ein grauenvolles Grunzen ertönte hinter Ben und jetzt sah er sich nach seinem Jäger um. Mit gefletschten Zähnen, zwei massiven Hörnern, die dem Monster zu beiden Seiten aus dem Kopf wuchsen und einer hünenhaften Statur stürzte sich das Wampa mit ausgefahrenen Krallen auf seine Beute so wie Ben sich auf die nun wild blinkenden Signale seines Scanners. Und da war rein gar nichts. Kein Eingang zu einer Höhle, kein Rebellenvorposten, nichts. Jetzt schrie er: „Du blödes Ding, hier ist nichts!“ Ben schlug mit seinen letzten Kraftreserven auf das Display, das daraufhin unter einem Knacken verstummte. Da lag er nun, verlassen von jeglicher Hoffnung und Kraft. Vor seinem eisverhangenen Kopf tat sich nun auch das Wampa auf. Sein ganzes Leben, was er voller Hingabe der Ersten Ordnung schenken musste, zog an ihm vorbei. Der Verlust seines Beines, den Aufstieg zum Rang eines Captains verweigert, jemand anderem vorgezogen worden zu sein, machte Ben in diesem Augenblick klar, wie verschwendet sein Leben doch war. Das Wampa grunzte über ihm auf und er starrte nur leer auf die mit Klauen besetzten Füße der Eiskreatur. Als ob das Monster ihn hören könnte, sprach er still mit einem bitteren Lächeln auf den blauen, rissigen Lippen: „Ist wohl zu spät, jetzt zu desertieren, was?“ Er schloss die Augen und überließ sich seinem Schicksal. Und er tat gut daran. Unter seinem Körper knackte es schnell hintereinander. Sogar das Wampa hielt inne. Auf einmal krachte die Eisdecke, auf der Ben die ganze Zeit gelegen war, unter ihnen ein und sie fielen wenige Meter in tiefe Schwärze. Ben schlug hart auf einem glatten Boden auf und die Monstrosität knapp wenige Zentimeter neben ihm. Jetzt ging alles blitzschnell. Das Wampa hatte sich kaum wieder vom Boden erhoben, als ein mechanisches Surren von verschiedenen Stellen um sie herum erklang und es prasselte ein Hagel grüner Laserschüsse auf den jetzt schwarz durchlöcherten Körper des Ungetüms ein, welches sodann mit einem letzten markerschütternden Brüllen leblos zu Boden ging. Ben konnte nun erahnen, wo er sich befand. Anscheinend war das Laserabwehr-System, was die Rebellen wohl zur Verteidigung gegen diese Kreaturen eingesetzt hatten, immer noch aktiv. Er hatte tatsächlich einen Weg in die alte Echo-Basis gefunden.